Ich bin jetzt seit fünf Wochen in Kanada und gut vier Wochen auf dem Trans Canada Trail. Die ersten 1.500 km sind gefahren. Zeit meine ersten Eindrücke zu schildern.
Ich beginne mit den Menschen. Die Kanadier sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Ich werde oft angesprochen und meine Tour wird begeistert kommentiert. Und es ist deutlich, die Menschen freuen
sich aufrichtig für mich. Ein bisschen Stolz spielt auch eine Rolle, dass ich mir ihr Land für so eine Reise aussuchte. Der Patriotismus ist hier nicht so ausgeprägt wie in den USA, aber doch
intensiver als in Deutschland. Vielen fällt wohlwollend auf, dass ich eine kleine kanadische Flagge am Lenker befestigt habe. Die Hilfsbereitschaft bei Fragen ist groß, allerdings sind die
Auskünfte mit Vorsicht zu behandeln. Ich machte die Erfahrung, dass Frauen eher die nächsten paar hundert Meter beschreiben, Männer denken mehr in Kilometern. Da gab es so manches Missverständnis
und ich stelle jetzt ganz präzise Fragen oder hake mit konkreten Zahlen nach: Die wievielte Straße links oder nach 5 km abbiegen? Die Autofahrer sind überwiegend höflich und zuvorkommend. Für
einen Radfahrer verzichten sie gerne auf ihre Vorfahrt. Einige rauschen auch schon mal mit wenig Abstand an mir vorbei. Aber ich bin ja nicht so viel auf Straßen unterwegs.
Man merkt deutlich, dass man hier mehr „outdoororientiert“ ist als wir Deutschen. Die Natur spielt hier für die Freizeit eine ganz andere Rolle. Am Wochenende ist man gerne draußen in der Natur.
Wandern, Rad fahren, Angeln oder der Bootsausflug auf einem der vielen Seen ist den Kanadiern wirklich wichtig. Freitags oder samstags ist auf Campingplätzen früheres Anreisen angesagt. Ich
musste schon so manches Mal weiterfahren, weil alles belegt war.
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